Was ist KUP?

Als Kurzumtriebplantagen kurz KUP wird die Anlage von schnellwachsenden Baumarten auf landwirtschaftlichen Flächen bezeichnet. Als Kurzumtriebspflanzen sind in Deutschland u.a. Pappeln, Weiden, Robinie, Erlen, Birken und Eichenzugelassen. In der Praxis wird derzeit hauptsächlich der Anbau von Pappeln und Weiden durchgeführt. Hauptaugenmerk ist neben dem hohen Zuwachs (4-fache von Fichte) ein gutes Stockausschlagsvermögen, da die Bäume mehrfach beerntet werden. Einmal pflanzen, mehrfach ernten.

 

Die Umtriebszeit ist mit 3 bis meist 10 Jahre sehr gering und die Ernte kann mit Hilfe von in der Landwirtschaft etablierte Erntemethoden wie auch forstlichen Gerät und Motorsäge erfolgen.

 

Kombinierte neue Anbauverfahren wie die Kombi-KUP ermöglichen zudem die Produktion von Energieholz und Stammholz auf einer Fläche und damit auch eine verbesserte Wirtschaftlichkeit.   

 

Bei dem Anbau von KUP ist zu beachten, dass diese max. 200 Jahre angebaut werden können, bevor die landwirtschaftliche Fläche als Wald deklariert wird.

 

Vorteile von KUP:

  • hohe Ertragssicherheit
  • CO2-neutral bzw. CO2 Senke bei Stammholzproduktion

  • guter Ersatz von fossilen Energieträgern (pro ha werden ca. 5.000 l Heizöl ersetzt)
  • niedrige Fixkosten
  • Anbau auf schwierigen Flächen möglich (Grenzertragsflächen)
  • ökologischer Beitrag

Was ist Agroforst?

Von einem Agroforstsystem spricht man, soweit auf ein und derselben Fläche Bäume und Sträucher mit Ackerkulturen oder Grünland kombiniert werden. Dies schließt eine Weidetierhaltung durchaus mit ein. Der Anbau erfolgt meist streifenförmig.

 

Bekannte Agroforstsysteme aus der Vergangenheit sind je nach Nutzung u.a. Obstbaumreihen, Streuobstwiesen mit Nutzung als Weide, die Pappelallee am Gewässerrand oder auch die Hecke mit Beeren.

 

Neuere Anwendungen sind beispielsweise Agroforststreifen im Hühnerauslauf, die Anlage von Schutz-und Nahrungsbäumen für die Viehhaltung, aber auch die streifenförmige KUP als Wind oder Erosionsschutz.

 

Alte wie neue Agroforstsystem können im Hinblick auf Erosionsschutz, Gewässerschutz, Artenvielfalt, Biotopvernetzung etc. in Zukunft deshalb einen wertvollen Beitrag für Natur, Klima und Gesellschaft leisten.

 

Doch bislang ist zwar vieles gewollt und gewünscht, aber förderpolitisch, wie rechtlich problematisch (in BW gilt dies insbesondere für das LLG). Der Rahmen für die Landwirte passt noch nicht. Nach Beschluss des Bundestages im Januar 2021 sind die Länder nun aufgefordert, Agroforstsysteme aufgrund ihrer Vorzüglichkeit zeitnah besser zu regeln und zu fördern. Wir warten deshalb gespannt.

 

Quelle:LTZ Augustenberg

 

Mehr Informationen zum Thema KUP finden Sie unter http://mediathek.fnr.de/energieholz-aus-der-landwirtschaft.html

Hier können Sie die aktuelle Broschüre "Energieholz" kostenfrei bestellen oder herunterladen.